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Ev.-luth. Kirchenkreis Lüneburg

Vorstellung des zukünftigen leitenden Superintendenten

Nachricht Lüneburg, 05. August 2024
Christian Stasch

Raum für das christliche „Mehr“

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

mein Name ist Christian Stasch. Im Juni bin ich von der Synode des Kirchenkreises Lüneburg zum neuen Ltd. Superintendenten gewählt worden.
Ich bin 57 Jahre alt und verheiratet mit der Pastorin Bettina Wittmann-Stasch, wir haben vier Kinder und ein Enkelkind. In diesen Wochen führe ich meine letzten Kurse im Loccumer Pastoralkolleg durch – mit Wehmut, aber auch mit großer Vorfreude auf meine neue Aufgabe, den Kirchenkreis und auf Sie.

Christian Stasch, den neuen leitenden Superintendenten des Kirchenkreises, kann man ausführlicher ab November kennenlernen.

Herzliche Einladung zum Einführungsgottesdienst von Christian Stasch:
31. Oktober 2024 um 11.00 Uhr in St. Johannis in Lüneburg.


Lieber Herr Stasch, für unsere Kirche wünschen Sie sich...
... dass wir uns Freude und Ausstrahlung bewahren und uns von abnehmender Mitgliederzahl nicht runterziehen lassen
... dass wir danach fragen: Wo können wir Menschen Gutes tun; Wie kann die Kirche den Raum für das christliche „Mehr“ und die großen Sinnfragen offen halten? Im Vertrauen auf neue Wege, mit schrägen Ideen, mit analogen und digitalen Projekten
... dass wir als Kirche kritisch, aber auch selbstkritisch sind. Vor Meinungsverschiedenheiten und Konflikten nicht davonlaufen. Und: mit anderen gesellschaftlichen Kräften zusammen die Demokratie stärken!

Wenn Sie nicht im Dienst sind, dann gerne...
... in der Küche: z.B. Pikantes aus dem kleinen Pizzabackofen
... mit Spotify unterwegs: Bach, Lautten-Compagney, Katie Melua, Podcasts…
... in der Halle / auf dem Freiplatz:
Körbe werfen

Was ist nötig, um gut arbeiten zu können?
... Ambiguitätstoleranz – nicht alles geht glatt auf. Mehrdeutigkeiten aushalten
... Aufgeräumter Schreibtisch – gelingt mal mehr mal weniger
... Computer läuft störungsfrei – falls nicht, ist kompetente IT-Hilfe zur Stelle

Was wären Sie, wenn Sie nicht Pastor geworden wären?
... Vielleicht Lektor. Lust an Ausdruck und Sprache; Wird klar, was der Autor bzw. die Autorin rüberbringen will?
... Vielleicht Schauspieler, ich war als Schüler und Student in Theatergruppen aktiv. Bin ich dann ja in gewisser Weise sogar geworden, denn nach Jan Hermelinks Kirchentheorie ist Kirche für „die Inszenierung des Glaubens“ zuständig...
... Vielleicht Soziologe. Wie tickt eigentlich die Gesellschaft? Und welchen Raum nimmt darin die Religion ein? Aber ich bin dann doch froh, dass es auf Pastor hinausgelaufen ist. Das passt gut.

Im Kühlschrank sollten immer mit Anwesenheit glänzen:
• Grüner Salat, auch mit Rucola
• Schweizer Emmentaler, im Stück
• Trockener Riesling, von der Mosel

Wenn das ginge: Diese geschichtlichen Personen mal zum Essen einladen...
... Martin Luther. Würde den glühenden Theologen fragen: „Viele Ihrer Gedanken sind mir heute noch lieb und teuer. Aber warum haben Sie in hohem Alter so schreckliche Aussagen über Juden zu Papier gebracht? Die Spätfolgen waren katastrophal.“ Hinterher: Autogramm in meine Bibel.
... Helmut Schmidt. Würde den rationalen Staatsmann fragen: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen – haben Sie mal gesagt. Aber braucht es nicht mindestens eine Art Zielvorstellung, auf die man zugehen will?“ Hinterher: Durchlüften.
... Gustav Mahler. Würde den Nägel kauenden Komponisten fragen: „Stammt der Ausspruch tatsächlich von Ihnen, dass Tradition das Bewahren des Feuers und nicht das Anbeten der Asche sei? Jedenfalls: Inwieweit gilt das nicht nur für die Kultur, sondern auch für das Handeln der Kirchen?“ Hinterher: Bitte einen Satz der 5. Sinfonie auf dem Klavier spielen.

In Lüneburg und Umgebung sind Sie besonders gespannt auf...
... die Zusammenarbeit mit meinem Superintendenten-Kollegen Christian Cordes, mit Frau Pust im Ephoralbüro – logischerweise hatte ich bislang noch nie einen Sup.-Kollegen und noch nie eine Ephoralsekretärin.
Ebenso freue ich mich auf die große Runde in der Kirchenkreiskonferenz, auf alle weiteren Haupt- und Ehrenamtlichen im Kirchenkreis. In meiner Zeit im Pastoralkolleg galt mein Augenmerk nur der Berufsgruppe der Pastorinnen und Pastoren. Das wird nun wieder bunter werden.
... Neuland: In Niedersachsen habe ich lange etwas südlicher gelebt, und nun: nah zur Elbe und zur Heide, zu Mecklenburg oder Hamburg –  ziemliches Neuland für mich. Wird spannend, das nach und nach zu entdecken.
... mal abends mit meiner Frau in eine coole Kneipe gehen zu können – nichts gegen Loccum, aber das hatten wir in den letzten 13 Jahren so nicht.

Vielen Dank für das Gespräch und einen guten Start im Kirchenkreis!
Fragen: Kirchenkreis Lüneburg

Auf der Sitzung am Mittwoch, 12. Juni 2024 wurde Christian Stasch aus Loccum von den Mitgliedern der Kirchenkreissynode zum neuen Superintendenten des Kirchenkreises Lüneburg gewählt.
"Ich freue mich total auf Lüneburg und habe schon so viel Herzlichkeit bei den vielen kleinen Kontakten wahrgenommen. Ich bin dankbar für das Vertrauen", sagte Christian Stasch.
Mit 10 L-Worten, darunter Lernen, Langstrecke, „Leiten mit Leidenschaft“ und Liebe, stellte er sich und seine bisherigen Stationen vor.
"Ich würde gern den Kirchenkreis als einen immer wieder dazu lernenden Kirchenkreis begleiten und voranbringen", sagte der neue Superintendent. Er freue sich auf seine Arbeit als Repräsentant und Teamplayer gleichermaßen.

Nach der Abstimmung wurde Christian Stasch von Superintendent Christian Cordes, Regionalbischöfin Marianne Gorka und Synodenvorsitzenden Detlev Saffran beglückwünscht.
Christian Stasch und Christian Cordes bilden zusammen die Doppelspitze des Kirchenkreises mit seinen rund 68.000 Mitgliedern."Ich bin glücklich mit Christian Stasch einen so vielfältig erfahrenen neuen Kollegen gewonnen zu haben und freue mich auf die gute Zusammenarbeit", so Christian Cordes.

Christian Stasch noch 2024 seine Tätigkeit in Lüneburg aufnehmen, Dienstsitz ist die Superintendentur bei der St. Johanniskirche.