Mehr Gestaltungsfreiheit und Handlungsspielraum
Ausgangspunkt für den Prozess, der in einen neuen Kirchenkreis münden soll, waren Gespräche zwischen der Landeskirche und den drei Kirchenkreisen. Darin wurde deutlich, dass ein Zusammengehen der drei Kirchenkreise in den nächsten Jahren notwendig sein wird, um sich zukunftssicher aufzustellen. Je früher die Kirchenkreise diesen Prozess angehen, umso mehr Gestaltungsspielraum sei bei der Gestaltung der Fusion vorhanden.
Die Neuordnung der Strukturen soll den Kirchengemeinden und Mitarbeitenden mehr Freiraum für neue kreative Projekte geben. Gleichzeitig werden Erprobungsräume geschaffen, in denen innovative Formen kirchlichen Lebens ausprobiert und weiterentwickelt werden können.
Die beteiligten Superintendenten Christian Stasch und Christian Cordes (beide Lüneburg), Pröpstin Wiebke Vielhauer (Uelzen) und Propst Stephan Wichert-von-Holten (Lüchow-Dannenberg) haben in den vergangenen Wochen die beruflich Tätigen und leitenden Ehrenamtlichen in den drei Kirchenkreisen über den geplanten Prozess informiert.
„Im Kirchenkreis Lüneburg liegt die letzte große Kirchenkreisfusion erst acht Jahre zurück“, sagt Superintendent Christian Cordes. „Ich kann gut verstehen, wenn gerade Mitarbeitende jetzt mit Zurückhaltung in die nächste Fusion gehen. Gleichzeitig haben wir in Lüneburg und Bleckede auch gemerkt, dass aus einem Zusammenschluss etwas Wegweisendes und Neues entstehen kann.“ Sein Kollege im Superintendentenamt Christian Stasch schaut mit Respekt auf die anstehenden Schritte: „Der Weg zum neuen Kirchenkreis bedeutet für alle Beteiligten viel Arbeit. Für einen wirklich guten Prozess ist es für uns wichtig, dass sich die Mitarbeitenden mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen einbringen können.“
Ziel: langfristige, tragfähige Strukturen und attraktive Arbeitsplätze
Die Fusion bietet für die Kirchenkreise eine Chance, dem demografisch bedingten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Durch die Bündelung von Kompetenzen und Ressourcen sowie den Ausbau des mobilen Arbeitens können Aufgaben besser verteilt werden. „Wir starten zu einem Zeitpunkt, wo wir noch nicht in kürzester Zeit Veränderungen umsetzen müssen“, beschreibt Pröpstin Wiebke Vielhauer das geplante Vorhaben. „Das gibt uns Raum, um Lösungen zu finden, die für unsere Mitarbeitenden langfristig sichere und attraktive Arbeitsplätze garantieren. Niemand muss um seinen Arbeitsplatz oder seine Eingruppierung fürchten.“
Ein detaillierter Zeit- und Projektplan für die Fusion wird in den kommenden Monaten erarbeitet. Bis zum Start des nächsten Planungszeitraums für Finanzmittel und inhaltliche Schwerpunkte am 1. Januar 2027 wird die Zusammenlegung noch nicht abgeschlossen sein. „Es liegt ein längerer Weg vor uns, der aber eine echte Chance ist: Wir müssen langfristig tragfähige Strukturen schaffen für die Verwaltung und die Arbeit im Kirchenkreis“, so Propst Stephan Wichert-von-Holten. „Das gibt den Kirchengemeinden, die in den letzten Jahren auch schon Fusionen durchlaufen haben oder mittendrin sind, die Sicherheit, dass sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren können und nicht ständig mit strukturellen Fragen beschäftigt sind.“