Bei der Akademie am Vormittag werden aktuelle Themen zu Werten und Normen in Kirche und Gesellschaft aufgegriffen - diesmal geht es um "Die Apostel". Die Reihe mit wechselnden Referent:innen startet am Freitag, 7. Februar und endet am 21. März 2025, jeweils von 9.30 bis 11.00 Uhr.
Die Termine und Themen im Überblick:
- Jerusalem – Damaskus – Rom: Zwischen Geist und Institution
Fr. 07.02.2025, 9.30 - 11.00 Uhr
Martin Hinrichs, ev. ref. Theologe
Als einziger Autor des Neuen Testamentes bietet Lukas neben seinem Evangelium der Lebensgeschichte Jesu ein zweites Werk zu den Anfängen der Kirchengeschichte – die Apostelgeschichte. In der ersten Zeit christlicher Gemeinden entwirft er ein eigenes Bild von der überfließenden Ausbreitung des Christentums und von den Anfängen fester Autoritäten in der Gestalt der Apostel.
- Petrus - Der Fels, auf dem die Kirche steht
Fr. 14.02.2025, 9.30 - 11.00 Uhr
Kristin Schauf, ev. Theologin
Petrus ist wohl der bekannteste Jünger und Apostel im Neuen Testament. Seine Stellung verdankt er der besonderen Nähe zu Jesus. Als einziger bekommt er die "Schlüssel des Himmelreichs" von Jesus zugesprochen, eine besondere Macht. Als "erster Bischof von Rom" leitet die römisch-katholische Kirche von ihm den Anspruch des Papstes ab, die führende Person über die gesamte Christenheit zu sein. Die Wirkungsgeschichte des Apostels ist demnach umfassend. Wir werden einige Aspekte betrachten.
- Die Autorität der Apostel
Fr. 21.02.2025, 9.30 - 11.00 Uhr
Jörg Hagen, ev. Theologe, Superintendent i.R.
Die sog. Apostel gehörten zu den besonderen Persönlichkeiten des frühen Christentums und Apostolizität war in der Geschichte der Kirche stets wichtig. Bis heute trägt der Vatikan als Sitz des Papstes die Bezeichnung apostolischer Stuhl bezeichnet. Was aber macht einen Apostel zum Apostel und was darf als apostolisch bezeichnet werden? Bei der Suche nach einer Antwort wird es an diesem Vormittag wird es um Autorität und Wahrheit gehen.
- Maria Magdalena
Fr. 07.03.2025, 9.30 - 11.00 Uhr
Anja Kleinschmidt, ev. Theologin
Maria aus Magdala ist eine der Personen im Umfeld Jesu, die die Fantasie bis heute besonders anregen. Zwischen einer von Dämonen geplagten Frau und der engen Vertrauten Jesu und Apostelin spannen sich verschiedene Erzählungen. Vielleicht verraten sie uns nicht nur etwas über Maria sondern auch darüber, wie Frauen über Jahrhunderte für krank erklärt wurden.
- Jakobus
Fr. 14.03.2025, 9.30 - 11.00 Uhr
Christian Kindel, kath. Theologe
Wer war der relativ unbekannte Apostel Jakobus: War er der Bruder Jesu oder einer seiner Jünger? Hat er den biblischen ‚Jakobusbrief‘ geschrieben oder stammt das apokryphe ‚Protevangelium des Jakobus‘ von ihm? Hat er in Spanien missioniert und warum pilgern heute so viele Menschen (2023 fast eine halbe Million) auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela?
- Judas
Fr. 21.03.2025, 9.30 - 11.00 Uhr
Julian Wyrwa, ev. Theologe
Judas war einer der Jünger Jesu. Er trägt als einziger eine Ortsbezeichnung im Namen: "Iskariot". Nach dem Neuen Testament soll Judas für 30 Silberlinge Jesus verraten haben. Seitdem wird Judas als der große Verräter gesehen. Geldgierig und hinterhältig sei er von jeher gewesen, skrupellos, ein Gewissenloser und Verräter von der ersten Stunde an. Im Laufe der Geschichte wurde Judas zu einer Hassfigur der Kirche. Doch ohne Judas hätte es den Verrat und im Zuge dessen die Verurteilung zum Tode sowie die Auferstehung Jesu nicht gegeben. So gibt es innerhalb der Theologie Meinungen, die die Rehabilitierung des vermeintlichen Verräters fordern. Daran anknüpfend, möchte der Vortrag mit jenen Meinungen experimentieren, um ein neues Licht auf die Schattenfigur Judas Iskariot zu werfen.