Im Jahr 2021 hatte die Notfallseelsorge des Ev.-luth. Kirchenkreises Lüneburg 81 Einsätze (2020: 57 Einsätze, 2019: 60 Einsätze). „Notfallseelsorge ist die seelische Erste Hilfe in den ersten Stunden“, sagt Henry Schwier, Leiter der Notfallseelsorge im Kirchenkreis. Die Begleitung von Menschen in Extremsituationen sei die Aufgabe. „Der plötzliche Tod eines Angehörigen, das Überbringen einer Todesnachricht an Angehörige, das Erleben von erfolgloser Reanimation, der Unfall, der Suizid, manchmal das Aushalten von unklaren Entwicklungen, der plötzliche Kindstod, ein schwerer Arbeitsunfall – das sind oft die Themen der in Not geratenen Menschen“, so Schwier.
Ein Viertel der Einsätze 2021 erfolgte durch Anforderung der Polizei, davon sind die meisten Einsätze die Begleitung beim Überbringen von Todesnachrichten an Angehörige und die anschließende Betreuung und Begleitung der Menschen. 30 Alarmierungen erfolgten aus dem Rettungsdienst, 11 von der Feuerwehr und 18 aus dem Krankenhaus und anderen Einrichtungen. Die Durchschnittliche Einsatzdauer beträgt 2,5 Stunden. Das Einsatzgebiet des Kirchenkreises entspricht dem des gesamten Landkreises Lüneburg.
An der Notfallseelsorge beteiligen sich zur Zeit 23 Pastorinnen und Pastoren, 3 Diakoninnen und Diakone und drei ausgebildete Ehrenamtliche. Eine Woche übernehmen sie die Rufbereitschaft und sind an 365Tagen im Jahr rund um die Uhr erreichbar. Alle Mitarbeitenden haben eine grundständige Seelsorgeausbildung aufgrund ihres Berufes, viele davon haben zusätzlich eine klinische Seelsorgeausbildung und Weiterbildungen in besonderen Themen der Notfallseelsorge.
Diakon Henry Schwier ist auch der Fachberater Seelsorge für die Kreisfeuerwehr. Er unterliegt, wie alle Mitarbeitenden in der Notfallseelsorge, dem Seelsorgegeheimnis – d.h., dass die Gespräche absolut vertraulich sind. Er ist für alle Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner vertraulich ansprechbar.