Rund 60 Haupt- und Ehrenamtliche aus dem evangelischen Kirchenkreis Lüneburg kamen am Samstag (26.3.22) zu einem Zukunftstag im Bleckeder Haus zusammen. Der Kirchenkreis Lüneburg hat sich einige Veränderungen vorgenommen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Neue Formen der Zusammenarbeit
„Wir gehen auf eine Zeit mit großen Herausforderungen zu“, so die Leitende Superintendentin Christine Schmid. „Auf der einen Seite nehmen unsere finanziellen Möglichkeiten aufgrund sinkender Mitgliederzahlen ab, auf der anderen Seite erreicht uns der Fachkräftemangel in den kirchlichen Berufen. Wir haben frühzeitig gegengesteuert, um weiterhin lebendige, gute kirchliche Arbeit machen zu können. Wir stellen uns in einigen Bereichen um, um weiter verlässlich für Menschen da zu sein. Allerdings braucht es dazu neue Formen der Zusammenarbeit“.
Die 28 Kirchengemeinden des Kirchenkreises haben sich zu Zukunftsgemeinschaften zusammengeschlossen. Es ist angedacht, dass sie sich gegenseitig vertreten, ihre Angebote koordinieren und zukünftig die Pfarr- und Diakonenstellen gemeinsam planen. Jede Zukunftsgemeinschaft hat dabei nach einem einheitlichen Schlüssel zur Stellenbesetzung auf Grundlage der Mitgliederzahlen eine Personalausstattung zur Verfügung. „In größeren Einheiten zu denken, gibt mehr Spielraum“, so Christine Schmid, “die Gemeinden behalten oder schärfen ihr eigenes Profil- ergänzen sich dabei gegenseitig.“
Planspiel lädt zum offenen Denken ein
Wie eine Zukunftsgemeinschaft das konkret angehen kann, das wurde in einem Planspiel ausprobiert, in dem spielerisch Lösungen für die kommenden Herausforderungen gefunden wurden. Pastor Dennis Schipporeit als Vorsitzender des Stellenplanungs- und Strukturausschuss stellte bei der Vorstellung des Spieles fest: „Die große Beteiligung heute macht Mut, das anzugehen was vor uns liegt. Wir haben einen Umbau vor uns, der Chance zum Gestalten und Handeln bietet. Es wird anders, aber es kann etwas attraktives Neues gestaltet werden.“
Das Ergebnis aus den Spielgruppen wurde am Nachmittag zusammen getragen: vom Kirchturmdenken zum gemeinschaftlichen Denken kommen, noch stärker aufs Ganze gucken, lautete es in den meisten Gruppen. Zwar konnten manche Detailfragen, wie die Einbeziehung der Gebäudeplanung noch nicht berücksichtigt werden, jedoch hat „das Spiel die Realitäten in den Gemeinden gut wiedergegeben“, fand Andreas Heincke vom Kirchenkreisvorstand.
Lösungen gemeinsam erarbeiten
Die Spielergebnisse waren sehr unterschiedlich, „das Gute: Es gibt überall Lösungen, das war schön zu sehen“, sagten Dennis Schipporeit und Diakonin Maren Fedtke vom Vorbereitungsteam. Christine Schmid betonte, die Lösungen für die Herausforderungen der einzelnen Zukunftsgemeinschaften lägen nirgendwo in der Schublade bereit, sie werden gemeinsam erarbeitet.
„Die Zukunft beginnt jetzt“, so forderte Superintendent Christian Cordes in der Andacht auf, Grenzen zu überschreiten und im Vertrauen auf Gottes Begleitung mehr Gemeinsamkeit zu wagen.